Zur Erweiterung der normalen Grundimpfung gegen die üblichen Hundekrankheiten gibt es beim Hund die Möglichkeit gegen Borreliose zu impfen. Diese bakterielle Erkrankung ist seit dem 19. Jahrhundert bekannt. Es handelt sich um die häufigste durch Zecken übertragene Erkrankung, wobei Deutschland als Hochendemiegebiet gilt, d.h. regional bis zu 35% der Zecken, in Extremfällen 3 von 4 Zecken Borrelien enthalten.

Die Borrelien ruhen im Darm der infizierten Zecke und werden durch deren Blutmahlzeit aktiviert, um dann in die Speicheldrüsen der Zecke zu wandern und über den Zeckenbiss übertragen zu werden. Nach der Übertragung der Borrelien auf den Hund, können diese sich aktiv im Gewebe fortbewegen und breiten sich von der Eintrittsstelle am Zeckenstich in alle Richtungen aus.

Mögliche Symptome einer Borrelienerkrankung beim Hund sind:

  • Fieber- und Appetitlosigkeit
  • Teilnahmslosigkeit
  • Gelenkentzündungen/Arthritis
  • Lahmheit
  • Im späteren Stadium Nieren- und Herzprobleme, sowie neurologische Veränderungen
  • Wanderröte wird beim Hund im Gegensatz zum Menschen meist nicht bemerkt

In welchem Zeitraum Symptome nach einer Borrelieninfektion auftreten ist noch ungeklärt. Dies ist abhängig von den unterschiedlichen Borrelienarten, sowie dem Alter und Immunstatus des infizierten Hundes. Außerdem ist die Erkrankung schwer zu diagnostizieren (bisher keine 100%ig sicheren Labormethoden entwickelt), zwar antibiotisch behandelbar, aber in der Regel nicht ausheilbar. Die Bakterien bleiben versteckt im Körper zurück und können jederzeit wieder Krankheitsausbrüche hervorrufen.

Der Impfstoff gegen Borreliose enthält abgetötete Erreger der am häufigsten in Deutschland vorkommenden Spezies. Saugt eine mit Borrelien befallene Zecke an einem geimpften Hund, so nimmt sie mit dieser Blutmahlzeit auch die gebildeten Antikörper auf. Dadurch entfaltet sich die Wirkung der Impfung bereits in der Zecke, so dass die Borrelien im Zeckendarm absterben. Da die Antikörper im Hund relativ schnell wieder abgebaut werden und eine natürliche Borrelieninfektion keinen Schutz bietet, ist eine regelmäßige Impfung wichtig, vor allem für alle Hunde, die sich oft im Freien aufhalten, oder sehr häufig von Zecken befallen werden.

Die Impfung gegen Borrelien ersetzt nicht die Vorsorge gegen Zeckenbisse (Auftropfmittel, Halsbänder, Zeckentablette), da Zecken auch noch weitere Krankheiten (z.B. Babesiose, Ehrlichiose/Anaplasmose, etc.) übertragen können, stellt jedoch eine sinnvolle Ergänzung des Impfschutzes dar.

Die Impfung gegen Borreliose sollte am besten im Frühjahr stattfinden, bevor die Zeckenzeit beginnt.

Gerne können Sie uns auch eine Zecke Ihres Hundes zur Untersuchung auf Borreliose vorbeibringen, wenn Ihnen ein Zeckenbiss Sorgen macht.